Airbus – Erfolgreicher Weltmarktführer auf Allzeithoch
Der zum Glück ohne Personenschäden abgelaufene Unfall einer 737 MAX 9 der Alaska Airlines hat die Diskussionen über die Sicherheit der Flotte des US-Flugzeughersteller Boeing neu entfacht. Das dürfte dem europäischen Konkurrenten Airbus perspektivisch in die Karten spielen. Die Boeing-Maschine hatte in der vergangenen Woche kurz nach dem Start ein Teil der Kabinenwand verloren und musste eine Notlandung hinlegen. Bei den im Anschluss durchgeführten Inspektionen wurden zudem auch bei anderen Maschinen lose Schrauben an genau diesem-Bauteil gefunden. Zahlreiche Flüge wurden daraufhin storniert.
Während die Boeing-Aktie in Folge dieser Ereignisse deutlich an Boden verlor, kletterte Airbus am Dienstag auf ein neues Allzeithoch bei knapp unter 145 Euro. Der mittlerweile weltgrößte Flugzeugbauer profitiert schon länger von den Problemen des US-Wettbewerbers und hat dadurch seinen Marktanteil sukzessive ausbauen können. Im abgelaufenen Jahr stellte Airbus mit 735 Auslieferungen einen neuen Branchenrekord bei den Brutto- und Nettobestellungen auf. Gestern wurde bekannt, dass die taiwanische Fluggesellschaft EVA Air 18 Langstreckenflugzeuge bei Airbus geordert hat. Zudem machen Gerüchte die Runde, wonach das Unternehmen kurz vor einem Auftrag von Delta Air Lines über Dutzende von Großraumflugzeugen stehe. Das neue Jahr scheint also erneut gut anzulaufen.
Das honorieren auch die Analysten, die mehrheitlich positiv für Airbus gestimmt sind. Fast 80 Prozent der Banken stufen die Aktie mit „Kaufen“ ein, das durchschnittliche Kursziel liegt mit gut 157 Euro noch mal rund 10 Prozent über dem aktuellen Niveau des DAX-Titels. Allerdings ist die Kurszielspanne mit Werten von 108 bis 208 Euro recht breit. Die KGV-Bewertung liegt mit einem Multiple von 21 für die Gewinne der kommenden 12 Monate leicht über dem 10-Jahres-Durchschnitt. Dasselbe gilt bei anderen Kennzahlen wie dem EV/EBIT- oder dem EV/Umsatz-Verhältnis. Allerdings gehen die Analysten auch von weiter steigenden Umsätzen sowie noch höheren Gewinnmargen in diesem und dem kommenden Jahr aus.
Eine interessante Alternative zu einem Direktinvestment in die Aktie könnte ein frisch emittiertes Discountzertifikat der Citigroup auf Airbus sein (KJ2XCU). Das bis März 2025 laufende Papier ist mit einem Cap bei 135 Euro ausgestattet, was gut 6 Prozent unterhalb des aktuellen Aktienkurses liegt. Die Aktie muss demnach nicht zwingend steigen, um hier den Höchstbetrag einstreichen zu können. Der würde Anlegern einen Ertrag von 12,5 Prozent bescheren, was wiederum einer Rendite von 10,5 Prozent entspräche. Mehr ist auch bei einer Fortsetzung der Airbus-Rally nicht drin. Dafür kommt es zu Verlusten erst dann, wenn die Aktie mehr als 17 Prozent an Wert einbüßt. Zudem würden die Minuszeichen bei dem Discounter im Vergleich zur Aktie immer geringer ausfallen, wie folgende Szenario-Analyse zeigt.