DAX könnte – wenn er will
9.400 Punkte - diese Marke muss fallen, damit der DAX weiteres Terrain nach oben freigibt. Angesichts eines S&P 500, der in enger Bandbreite seitwärts tendiert und einer Nasdaq, bei der Aktien wie Facebook oder Tesla Schwäche zeigten, kein ganz einfaches Unterfangen. Doch viele Investoren wollen wieder in den europäischen Markt, nachdem die Krim von der Tagesagenda der Finanzleute verschwunden ist, kehrt man nach Europa zurück. Da wundert es kaum, dass gestern im DAX sogar Aktien liefen, die sonst nur an schwachen Tagen vorn dabei sind wie Fresenius oder FMC. Qualität wird dann unter der Rubrik Nachzügler gekauft. Probleme allerdings hat so mancher Konzern, der sehr eng mit Russland verflochten ist. Wie volatil Aktien dann werden können, zeigt Stada. Am Montag deutlich zweistellig runter, am Dienstag dann stiegen Anleger mit Knock-out-Bull-Papieren ein.
Bereits Anfang März hatte Stada Arzneimittel die wesentlichen Eckdaten für 2013 veröffentlicht – inklusive der Dividendenerhöhung von 0,50 auf 0,66 Euro je Aktie. Kein Wunder, dass sich die Anleger bei den nun vorgelegten detaillierteren Zahlen auf den Ausblick konzentrierten. Angesichts der „CIS-Krise“ (Commonwealth of Independent States = Armenien, Aserbaidschan, Weißrussland, Georgien, Kasachstan, Kirgisistan, Moldau, Russland, Tadschikistan, Turkmenistan, Ukraine und Usbekistan) und den damit einhergehenden Währungsverlusten etwa beim Rubel kassierte der Generikahersteller seine Prognose. Diese sah bei Erlösen von mindestens 2,150 Mrd. Euro einen um Sondereinflüsse bereinigten Konzerngewinn von 215 Mio. Euro als Untergrenze vor. Seit Ende Oktober 2013 hat die Stada-Aktie bereits um 25 Prozent an Wert verloren. So volatil wie gegenwärtig war sie selten.
Volatilität ist auch ein gutes Stichwort für den Devisenmarkt. Beim Währungspaar EUR/Dollar scheint die Ausgangslage derzeit klar. Auf der Oberseite ist die Luft vorerst raus. Denn ab Kursen von mehr als 1,40 Dollar ist mit verstärkten verbalen Interventionen der EZB zu rechnen. Aber auch der Dollar kann kaum profitieren, die Lage in den Euro-Peripherieländern hellt sich weiter auf. Waffenstillstand zwischen Bullen und Bären. Bis neue Impulse zu sehen sind, bietet der australische Dollar gegenüber dem Greenback mehr Platz für Trader. Obwohl die jüngsten China-Daten enttäuschten, legt der Aussie zu und entwickelt inzwischen eine eigene fundamentale Stärke. Für das vierte Quartal gab es starke BIP-Daten, zugleich zieht der private Konsum an und verhilft allmählich den Arbeitsmarkt auf die Sprünge. Der Markt rechnet Ende des Jahres oder Anfang 2015 mit einer ersten Zinserhöhung. Kommenden Dienstag steht die nächste Zinssitzung der Australischen Notenbank auf der Agenda.
Die USA sind heute bei den Wirtschaftsdaten mal wieder allein unterwegs. Um 13.30 werden die Aufträge langlebiger Gebrauchsgüter in den USA veröffentlicht. Im Januar waren sie um ein Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken, weil die Orders aus der Luftfahrtindustrie deutlich zurückgegangen waren. Für Februar prognostizieren Analysten einen Anstieg der Auftragseingänge für langlebige Gebrauchsgüter um 0,5 Prozent. Um 15.30 folgen die Daten zu den Öl-Lagervorräten der USA. In der vergangenen Wochen waren die Lagervorräte um 5,85 Mio. Barrel auf 375,9 Mio. Barrel gestiegen. Das war deutlich stärker als Analysten erwartet hatten. Weil die Auslastung der Raffinerien wegen Wartungsarbeiten aber gesunken war, waren die Vorräte für Benzin und Destillate, inklusive Heizöl und Gas zurückgegangen. Das stützt den Ölpreis.
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