DAX: Kommt fast sicher geglaubte Fed-Leitzinssenkung doch nicht?

Am heutigen Freitag notierte der DAX lange Zeit im Bereich des Vortagesschlusses. Positiv ausgefallende US-Arbeitsmarktdaten drückten das wichtigste deutsche Börsenbarometer jedoch am Nachmittag deutlich in die Tiefe.

Das war heute los. Die US-Regierung hatte für den Monat Juni einen Stellenaufbau außerhalb der Landwirtschaft von 224.000 Arbeitsplätzen gemeldet. Marktexperten hatten laut Dow Jones Newswires im Schnitt gerade einmal mit 165.000 Stellen gerechnet. Für den Geschmack vieler Anleger sind die Daten zu gut ausgefallen.

Schließlich erhöht sich damit die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank Fed bei ihrer Sitzung Ende Juli auf eine Leitzinssenkung verzichtet. Genau diese Aussicht hatte zusammen mit der Hoffnung auf eine Lösung im Handelsstreit zwischen den USA und China den Märkten in den vergangenen Tagen reichlich Auftrieb verliehen. Jetzt müssen Anleger wieder um ihre fast schon sicher geglaubte Leitzinssenkung bangen.

Das waren die Tops & Flops. Trotz des negativen Marktumfelds konnte sich die Linde-Aktie im DAX noch relativ gut aus der Affäre ziehen. Das Papier kletterte zeitweise um etwas mehr als 1 Prozent in die Höhe, nachdem sich der Wert in den vergangenen Tagen eher seitwärts bewegt hatte.

Deutliche Verluste von zeitweise 4 Prozent waren dagegen bei Siemens zu beobachten. Dem Industrie-Riesen machten die infolge einer schwächer als erwartet ausgefallenen Geschäftsentwicklung in China ausgesprochene Gewinnwarnung des schwedischen Messtechnikkonzerns Hexagon und die enttäuschenden Mai-Daten zum Auftragseingang in der deutschen Industrie zu schaffen.

Im Fokus stand heute auch BMW. Der bayerische Automobilkonzern muss sich einen neuen Chef suchen. Vorstandschef Harald Krüger macht spätestens im April 2020 Schluss. Dann läuft sein bisheriger Vertrag aus. Ein Nachfolger steht noch nicht fest. Beste Aussichten auf den Vorstandsvorsitz hat laut „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ Produktionsvorstand Oliver Zipse. Die Zeitung beruft sich dabei auf Konzernkreise. Die BMW-Aktie bewegte sich allerdings trotz dieser Nachricht kaum. Sie verharrte im Bereich des Vortagesschlusses.

Das steht in der kommenden Woche an. Gleich am Montag stehen hierzulande die deutschen Produktionszahlen für den Monat Mai im Fokus. Darüber hinaus sollte es jedoch einmal mehr um die Fed und eine mögliche Juli-Leitzinssenkung der US-Notenbank gehen. Am Mittwoch wird Fed-Chef Jerome Powell zu seiner halbjährlichen Anhörung vor dem Bankenausschuss des Senats erwartet. Am Donnerstag steht zudem die Bekanntgabe der US-Verbraucherpreise für den Monat Juni auf dem Programm. In beiden Fällen erhoffen sich Anleger Hinweise auf das weitere Vorgehen der Fed.

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