Erneuerbare Energien – Zinssorgen wiegen aktuell stärker als die Wachstumsaussichten

Die Energiewende ist in vollem Gang. Regelmäßig wird über neue Maßnahmen, Initiativen und Pläne in den Medien berichtet. Jüngst erfolgte der Spatenstich für die 700 Kilometer lange Suedlink-Stromleitung, die Energie von Nord- nach Süddeutschland transportieren soll. Nach langen Diskussionen beschloss der Bundestag vergangene Woche das Gebäudeenergiegesetz. Kernpunkt ist die Förderung beim Einbau neuer Heizungen. Auf dem jüngsten G20-Gipfel beschlossen die teilnehmenden Länder, Erneuerbare-Energien-Kapazitäten bis 2030 zu verdreifachen.

Aktien von Unternehmen, die Technologien für den Ausbau der erneuerbaren Energien bereitstellen, konnten von diesen Nachrichten dennoch nicht profitieren. Seit Monaten stehen, Solar- und Windanlagenbauer und Anbieter von Wasserstofftechnologien wie Orsted, Plug Power oder Sunnova unter Druck. Dies belastete auch Themenindizes wie den UC ESG Global Renewables Energies Index.

Entwickler von Offshore-Windparks wie Orsted leiden seit Monaten unter den hohen Inflationsraten und Verzögerungen bei der Lieferung wichtiger Bauteile. Dies spiegelte sich in unerwartet schwachen Zahlen für das zweite Quartal wider. Kürzlich erklärten die Dänen, möglicherweise bis zu 2,3 Milliarden US-Dollar abschreiben zu müssen. Der Hersteller von Wechselrichtern und Batterien Solaredge verbuchte bereits im zweiten Geschäftsquartal einen zweistelligen Umsatzrückgang in den USA und erwartet dies auch für das laufende Quartal. Hintergrund sind steigende Zinsen und sinkende Einspeisevergütungen in den USA. Eine Vielzahl von Unternehmen wie der Brennstoffzellenhersteller Plug Power haben zwar volle Auftragsbücher. Dennoch schreiben sie noch rote Zahlen und müssen stark in den Ausbau von Kapazitäten investieren. Derlei Nachrichten sowie eine anhaltend hohe Inflation und Konjunktur- und Zinssorgen wiegen bei vielen Investoren aktuell schwerer als die fundamental guten Aussichten. Legen die Zinsen weiter zu und bleiben die Gewinnaussichten weiterhin hinter den Erwartungen zurück, könnte dieser Sektor weiter unter Druck geraten. Umgekehrt könnte eine Zinspause seitens der Notenbanken und positive Überraschungen schnell eine Trendwende einleiten, denn die Auftragsbücher in diesen Bereichen sind voll und die Wachstumsaussichten dank staatlicher Unterstützung gut.

Mit einem Index das Risiko breit streuen

Der UC ESG Renewable Energies Index bildet bis zu 30 Unternehmen aus Westeuropa, Japan oder den USA ab, die dem Industriesektor „RenewableEnergy“ oder dem Industrie­subsektor „Renewable Energy Generation“ entsprechend dem Sektor-Klassifikations­schema angehören. Damit können Investoren breit diversifiziert in Solar-, Wasserstoff- und Windkraftanlagenbauer investieren. Um in den UC ESG Global Renewable Energies Index aufgenommen zu werden, müssen die Unternehmen zudem ESG-Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. ESG steht dabei für Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmens­führung). Die Prüfung erfolgt auf Basis von Daten des ESG-Dienstleisters ISS ESG. ISS ESG ist der Responsible-Investment-Bereich der Institutional Shareholder Services Inc., einer auf Nachhaltigkeit spezialisierten Ratingagentur und ein führender Anbieter von Umwelt-, Sozial- und Governance-Lösungen.

Berücksichtigt werden nur Unternehmen, die am Selektionstag eine Marktkapitali­sierung von mindestens einer Milliarde Euro und ein durchschnittliches Handelsvolumen über die zurückliegenden 20 Handelstage von mindestens 10 Millionen Euro aufweisen. Aufgrund des Kursrückgangs zahlreicher Unternehmen in den zurückliegenden Monaten haben bei der jüngsten Indexanpassung nur noch 15 Unternehmen alle Selektionskriterien erfüllt. Aktuell zählen neben den genannten Unternehmen Solar- und Windparkbetreiber wie Clearway Energy sowie Solarmodulhersteller wie Endphase und First Solar zum Index. Die Indexzusammensetzung wird halb­jährlich angepasst und gleichgewichtet. Bei einer Kurserholung einiger Titel besteht somit die Chance, dass künftig wieder mehr Titel in den Index aufgenommen werden können. Nettoausschüttungen der im Index enthaltenen Aktien werden reinvestiert. Die Indexgebühr liegt bei 1,5 Prozent pro Jahr. Indexsponsor und -berechnungsstelle ist die UniCredit Bank AG.

Investments in Einzelwerte bergen meist höhere Risiken. Wertpapiere wie Discount- oder Bonus-Cap-Zertifikate könnten eine interessante Alternative zum Direkteinstieg in die Aktie sein. Das Cap-Level des Discount-Zertifikats auf Endphase liegt rund fünf Prozent über dem aktuellen Aktienkurs. Steigt die Aktie bis Mitte Dezember auf 130 USD oder darüber, erhalten Anleger den maximalen Rückzahlungsbetrag von 130 USD. Aktuell wäre dies bei einem Wechselkurs von 1,073 USD rund 121,16 Euro. Je nach Wechselkursentwicklung kann der Rückzahlungsbetrag bis zum finalen Bewertungstag noch etwas steigen oder fallen. Notiert die Endphase-Aktie jedoch am Stichtag unter 130 USD fällt der Rückzahlungsbetrag niedriger aus. Es kann auch zu Verlusten kommen. Die Aktie von Plug Power notiert aktuell bei 8,28 USD. Liegt sie bis Mitte März 2024 stets oberhalb von 6 USD, erhalten Inhaber des Bonus-Cap-Zertifikats am Laufzeitende 11 USD. Da dieses Wertpapier währungsgesichert ist, werden in diesem Fall 11 Euro pro Wertpapier zurückgezahlt. Wird die Barriere bei 6 USD jedoch berührt oder unterschritten, ist die Chance auf die Auszahlung des Bonusbetrags von 11 Euro weg und es drohen Verluste.

Investmentmöglichkeiten

Basiswert Produkttyp WKN Verkaufspreis in Euro Barriere Bonuslevel/Cap FinalerBewertungstag
Enphase Discount-Zertifikat HC8RGN 105,39 130,00 USD 15.12.2023
Plug Power Bonus-Cap-Zertifikat HC67MY 8,61* 6,00 USD 11,00 USD 15.03.2024
UC ESG Renewable Energies Index Index Zertifikat HB6NEW 77,89 Open End

*währungsgesichert; Quelle: HypoVereinsbank onemarkets; Stand: 13.09.2023: 13:00 Uhr

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