EZB beobachtet Löhne genau

EZB behält Lohnentwicklung genau im Blick


Wenn in den letzten Quartalen etwas über die Europäische Zentralbank (EZB) zu lernen war, kam dies oft von der Direktorin Isabel Schnabel. Schnabel gab an diesem Wochenende der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ein großes Interview. Die EZB habe derzeit, so Schnabel, ein besonderes Augenmerk auf die Lohnentwicklung, weil nicht sicher sein könne, ob die kräftigen Lohnzuwächse im Euroraum Teil des Nachholprozesses infolge des starken Inflationsanstieges der jüngeren Vergangenheit seien oder Vorboten eines Reallohnwachstums als Reflex des sinkenden Arbeitskräfteangebots. Hierbei stehe der Dienstleistungssektor unter besonderer Beobachtung, so Schnabel, da in diesem Sektor infolge der hohen Nachfrage der Preisüberwälzungsspielraum höher sei.

PCE-Preise legen im Juni um 0,1 % zu


Ähnliche Überlegungen dürften grundsätzlich für die US-Notenbank ebenfalls eine Rolle spielen. Das am 30. und 31. Juli tagende geldpolitische Gremium, der Offenmarktausschusses des US Federal Reserve Systems (FOMC), dürfte mit Blick auf eine mögliche Zinssenkung im September die aktuellen Preis- und Konjunkturdaten besonders genau beobachten. Dazu gehören auch die Daten zum persönlichen Verbrauch der privaten Haushalte und die damit verbundene Preisentwicklung. Im Juni lag der Anstieg der Preise bei saisonbereinigten 0,1 % im Vergleich zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren das 2,5 %. Damit ist der Preisauftrieb leicht gesunken, denn im Mai waren es noch 2,6 %. Bereinigt um die Preisentwicklung für Nahrungsmittel und Energie mussten amerikanische Haushalte für ihre Konsumausgaben im Juni 0,2 % mehr bezahlen als im Mai bzw. 2,6 % mehr als im Juni 2023. Diese Dynamik entsprach wiederum exakt den Angaben für Mai: 0,2 % M/M und 2,6 % Y/Y. Alles in allem keine große Verbesserung, aber zumindest eine Zahl, die einer geldpolitischen Lockerung im September nicht entgegenstünde.

Kassensturz in Großbritannien


Die neue britische Regierung sieht nach einem Kassensturz kaum noch finanziellen Handlungsspielraum für das Land. Die seit kurzem amtierende Labour-Regierung unter Premierminister Starmer erklärte, eine Durchsicht der öffentlichen Finanzen zeige, dass Großbritannien „pleite und kaputt“ sei. Vertreter der abgewählten Konservativen Partei widersprachen dieser Darstellung und nannten diese Aussagen einen Vorwand für geplante Steuererhöhungen.


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