Marktideen-Rückblick – Sechs Volltreffer und zwei Verlustbringer
Neben den vier in den beiden jüngsten Artikeln bereits thematisierten Zertifikaten sind zum Ende der vergangenen Woche noch acht weitere Produkte fällig geworden, die wir hier als „Marktidee“ vorgestellt hatten. Dabei sind unsere Überlegungen sechsmal voll aufgegangen, indem die maximal mögliche Rendite generiert werden konnte. Bei zwei Papieren allerdings gab es trotz einer Outperformance gegenüber dem Basiswert größere Verluste.
Fangen wir mit den schlechten Nachrichten an. Bei den Discountern auf SMA Solar (Marktidee vom 16.5.23) und Verbio (Marktidee vom 19.7.23) mussten die Aktien empfindliche Kurseinbrüche hinnehmen. Obwohl die Zertifikate bei unserer Vorstellung einen Risikopuffer von ca. 25 bis 30 Prozent besaßen, lag der Abrechnungskurs daher am Ende unter dem jeweiligen Cap. Bei Verbio erfolgte die Rückzahlung zu 17,50 Euro, wodurch ein Minus von rund 36 Prozent entstand. Die Aktie verlor unter dem Strich sogar 56 Prozent an Wert. Bei SMA Solar kam es zur Einbuchung der Aktie, die aktuell 54 Prozent unter dem damaligen Niveau des Discounters notiert. Ein Direktinvestment hätte einen Verlust von 73 Prozent gebracht. Mit den Zertifikaten konnten die Minuszeichen damit zumindest etwas reduziert werden. Trotzdem war die Auswahl der Basiswerte in beiden Fällen einfach schlecht.
Deutlich besser lief es bei den Discountern auf Covestro (Marktidee vom 24.5.23), Krones (Marktidee vom 23.8.23), TUI (Marktidee vom 20.9.23) und Morphosys (Marktidee vom 22.11.23), wo jeweils der maximal mögliche Gewinn realisiert wurde. Die Pluszeichen lagen zwischen 7,9 und 12,9 Prozent und daher gerade mit Blick auf die überschaubaren Laufzeiten auf einem attraktiven Niveau. Fakt ist aber auch, dass der direkte Kauf der Aktien in allen vier Fällen einen noch besseren Ertrag gebracht hätte. Besonders eindrucksvoll war die Performance der Morphosys-Aktie, die sich in sieben Monaten u.a. dank des Übernahmeangebots durch Novartis mehr als vervierfacht hat.
Ebenfalls sehr erfolgreich waren die Investments in die Capped Bonuszertifikate auf RWE (Marktidee vom 10.5.23) und Amazon (Marktidee vom 9.8.23), die Gewinne von 10,1 bzw. 21,2 Prozent einbrachten. Während die Amazon-Aktie mit einem Plus von 34 Prozent noch besser gelaufen ist als das Zertifikat, dient der RWE-Bonus als Paradebeispiel dafür, wie sinnvoll der Einsatz von strukturierten Produkten in der Praxis sein kann. Obwohl die Aktie des Stromversorgers während der gut 13-monatigen Laufzeit in der Spitze rund 29 Prozent an Wert verlor, war die bei unserer Vorstellung 40 Prozent unter dem Aktienkurs platzierte Barriere nie ernsthaft gefährdet. Am Ende steht trotz eines unter dem Strich um 20 Prozent gefallenen Aktienkurses somit ein zweistelliger Gewinn für das Bonuszertifikat.