Maue Konjunktur => Sinkende Leitzinsen

Die EZB hat geliefert


Die EZB hat es wieder getan. Wie von der großen Mehrzahl der Beobachter erwartet, genauso wie von uns, haben die Euro-Währungshüter gestern erneut die Leitzinsen gesenkt, zum dritten Mal dieses Jahr, und zwar um 25 Basispunkte. Speziell der Einlagesatz wird ab dem Hauptrefinanzierungsgeschäft der kommenden Woche bei 3,25 % liegen. Zusätzlich geholfen beim Entscheid hatte sicherlich die Meldung vom Vormittag, dass die September-Inflationsrate für den Euroraum in einer ersten Revision nach unten korrigiert worden war. Nunmehr stehen für den vorigen Monat 1,7 % auf der Uhr, ein Zehntel weniger als zunächst gemeldet. Neben einer rückläufigen Inflation spielen dem EZB-Rat nachgebende Konjunkturindikatoren in die Hände: Der Wirtschaft im Euroraum geht es nicht gut, allen voran der deutschen Volkswirtschaft. Frau Lagarde und ihre Getreuen verwiesen gestern insbesondere darauf, dass die Finanzierungskonditionen im Währungsgebiet weiterhin restriktiv sind. Weitere geldpolitische Lockerungen sind angezeigt. Die in den kommenden Monaten wohl wieder leicht steigenden Inflationsraten sind im Kalkül der EZB „eingepreist“. Die nächste Senkung dürfte im Dezember anstehen: Aussichten auf ein schönes Weihnachtsgeschenk.

US-Häusermarkt: schwierig


Auch andernorts läuft es ökonomisch nicht unbedingt rund. Die Statistik in den Vereinigten Staaten wird heute die auslaufende Woche mit neuen Daten zum Häusermarkt beenden. Wir erwarten rückläufige Zahlen, von ohnehin schon gedrückten Niveaus aus. Die Anzahl der US-Neubaubeginne für den zurückliegenden September sehen wir im LBBW Research bei nur noch 1,34 Mio., 16 Tsd. weniger als im Monat zuvor. Die Anzahl der US-Baugenehmigungen taxieren wir per September auf 1,425 Mio. Das wären dann 45 Tsd. Einheiten weniger als im August. Ganz offensichtlich muss noch Zeit ins Land gehen, bis die jüngste Leitzinssenkung der US-Notenbank in der dortigen Volkswirtschaft ankommen wird.

Auch für die sogenannte “Volksrepublik” gilt: Es bleibt schwierig


Über Nacht meldete China, dass die Wirtschaft der Volksrepublik im dritten Quartal um 0,9 % zugelegt hatte, verglichen mit dem Quartal zuvor. Jahr über Jahr waren es 4,6 %. Die Regierung in Peking sieht ihre Felle davonschwimmen, was das Wachstum dieses Jahr betrifft. Nicht nur fährt die Notenbank eine höchstgeneröse Geldpolitik, auch die Fiskalpolitik ist zur Expansion übergegangen.


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