Nvidia – Zweistellige Gewinne auch ohne neue Rallye
Im Vorfeld der kommende Woche anstehenden Quartalszahlen zeigen sich die Analysten für Nvidia sehr optimistisch. Bei Piper Sandler etwa geht man davon aus, dass der Chiphersteller die Konsensschätzungen auf breiter Front übertreffen und eine besser als vom Markt erwartete Prognose für das laufende Quartal abgeben wird. Verantwortlich dafür ist vor allem die starke Nachfrage nach den so genannten KI-Beschleunigern, die im Zuge der Euphorie rund um die Künstliche Intelligenz heiß begehrt sind. Medienberichten zufolge haben zuletzt vor allem chinesische Technologiekonzerne für neue Aufträge gesorgt. Die US-Regierung will die Ausfuhr bestimmter Hochleistungschips nach China zukünftig untersagen.
Aus Sicht von Nvidia stellt sich aktuell fast nur noch die Frage, ob und wie schnell man die massive Nachfrage befriedigen kann. Mittelfristig wird viel davon abhängen, inwieweit andere Kontrahenten im Segment der KI-Chips zu einer echten Alternative für Nvidia werden können. Während das noch Zukunftsmusik ist, gilt die mit einem 12-Monats-Forward-KGV von 44 doch relativ sportliche Bewertung der Aktie kurzfristig als Achillesferse der Aktie. Dass in der aktuell von einigen Marktteilnehmern als „KI-Übertreibung“ beschriebenen Phase auch starke Zahlen nicht zwingend zu weiter steigenden Kursen führen müssen, haben erst jüngst die Entwicklungen bei Super Micro Computer gezeigt. Obwohl deren Ergebnisse deutlich über den Schätzungen lagen und auch der Ausblick im Vergleich zum Kosens nicht enttäuschte, brach die zuvor extrem gut gelaufene Aktie mal eben um 30 Prozent ein.
Warnsignale senden auch die Ergebnisse der aktuellen BofA Fondsmanager-Umfrage. Demnach gab es im August die größte Tech-Übergewichtung in den Portfolios seit Dezember 2021. Zudem waren Long-Spekulationen auf die Big-Techs nun schon den fünften Monat in Folge der „most crowded trade“, was aus Sicht des Sentiments eine klare Überhitzung anzeigt. Trotzdem ist Nvidia bei den extrem positiven Aussichten natürlich einen Blick wert. Aus Anlegersicht ist die Aktie auch deshalb interessant, weil sie selbst bei vermeintlich defensiven Anlageprodukten immer noch sehr reizvolle Konditionen ermöglicht. Genau wie bei den in der Rubrik Zeichnungsidee aktuell hier vergangene Woche vorgestellten Aktienanleihen gilt das auch für die bereits am Markt erhältlichen Discountzertifikate.
Bei der Auswahl eines passenden Caps für ein solches Produkt könnte sich zum Beispiel die Marke von 290 Dollar anbieten. Zum einen befindet sich dort mit dem Zwischenhoch aus dem März 2022 eine potenzielle charttechnische Auffanglinie, zum anderen wäre der gesamte Aufschwung seit Oktober da zu ca. 50 Prozent korrigiert. Und sollte es bei den Gewinnschätzungen keine großen Anpassungen geben, wäre die Aktie in einem Jahr bei Kursen von 290 Dollar mit einem 12M-Fwd-KGV mit ca. 23 plötzlich so günstig bewertet wie seit Anfang 2019 nicht mehr. Der hier vorgestellte und mit einem solchen Cap ausgestatte Discounter der Citi (KH594A) läuft bis Juni 2024. Bei einem Risikopuffer von 33,6 Prozent bietet sich Anlegern bei unveränderten Wechselkursen (EUR/USD) die Chance auf einen Gewinn von 10,1 Prozent, was einer p.a.-Rendite von 11,8 Prozent entspricht. Durch den hohen Discount ggü. der Aktie fallen etwaige Verluste in den meisten Fällen zudem deutlich geringer aus.