ProSiebenSat.1 – Superbowl sorgt für Einschaltquoten. Neuer Chef im Anmarsch!
Am kommenden Sonntagabend ist es so weit. Dann steigt erneut der Event des Jahres. Das NFL-Superbowl-Finale. Die Philadelphia Eagles kämpfen dabei gegen den Titelverteidiger New England Patriots rund um Star-Quaterback Tom Brady um die Krone. Das NFL-Fieber hat längst auch deutsche Zuschauer gepackt. Über 1,3 Millionen Zuschauer hatte ProSiebenSat.1 zu Beginn des letzten Halbfinalspiels der New England Patriots gegen Jacksonville. Rund 1,05 blieben gar bis zum Ende des Spiels dabei. Der kommende Sonntag verspricht beim Privatsender erneut hohe Einschaltquoten. Das kann der Sender brauchen. Schließlich geriet die Aktie 2017 in starke Turbulenzen. Die Aussicht auf einen neuen Chef gab dem Papier zuletzt wieder Auftrieb.
Der klassische Fernsehzuschauer sei ein bisschen fettleibig, ein bisschen arm und würde immer noch gerne auf dem Sofa sitzen und sich zurücklehnen. Mit diesen Worten – gesprochen auf einer Telefonkonferenz mit Analysten – sorgte ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling im November für einen kleinen Medienskandal. Ob Ebeling schon damals geahnt hat, dass er selbst bald viel Zeit zum Zurücklehnen haben würde? Denn kurz nach der besagten Analystenkonferenz gab der Aufsichtsrat der Sendergruppe bekannt, dass der diplomierte Psychologe im Februar 2018 vorzeitig aus dem Unternehmen scheiden wird – einvernehmlich, wie es in der Pressemitteilung heißt.
Der erste Akt war erfolgreich
Als Ebeling den Chefsessel des Medien-konzerns 2009 übernahm, notierte die Aktie im Bereich von einem Euro. Hohe Schulden belasteten und das gebotene Programm entsprach nicht den Vorstellungen der Aktionäre. Ebeling etablierte eine Vier-Säulen-Strategie: TV-Kanäle (Inland), TV-Kanäle (Ausland), Produktion von Filmen, Serien, Shows sowie Investments in den E-Commerce-Bereich. Durch Investments in digitale Geschäftsmodelle sollte der Medienkonzern unabhängiger von den Werbeeinnahmen werden. Der Umbau hat funktioniert. Die Ergebnisse stiegen und Beteiligungen wie beispielsweise Zalando entwickelten sich nach Plan. Sehr zur Freude der Anteilseigner – allen voran des Großaktionärs Lavena. 2011 wurde das Auslandsgeschäft verkauft, um die Schulden zu senken und Lavena somit den schrittweisen Ausstieg zu ermöglichen. 2014 verkaufte Lavena seine letzten Anteile am Medienkonzern. Die damit errungene Unabhängigkeit wurde einige Monate später mit dem Aufstieg in den DAX® belohnt.
Zuschauer zappen weiter
Nun gerät der Medienkonzern erneut ins Straucheln. Im Sommer 2017 senkte Ebeling zum dritten Mal in diesem Jahr den Ausblick auf den TV-Werbemarkt in Deutschland. Dort wurden 2016 rund 58 Prozent des Konzernumsatzes eingespielt. Dabei hat der Fernsehsender mit zwei Problemen zu kämpfen. Zum einen sinken die Zuschauerzahl und die Zeit, die ein Zuschauer fernsieht. Konkurrenzformate von Amazon und Netflix ziehen immer mehr Zuschauer vor die Mattscheibe. Zum anderen schrumpfen bei ProSiebenSat.1 die Quoten in der für die Werbewirtschaft wichtigen Gruppe der 14- bis 49-Jährigen. Derzeit ziehen allenfalls Formate wie „The Voice“ und die Shows von Joko und Klaas.
In seiner berüchtigten Telefonkonferenz mit Analysten setzte Ebeling auf die neue Drei-Säulen-Strategie mit Entertainment (TV-Internet-Streaming), TV-Produktion und E-Commerce (Online-Geschäfte) und ließ dabei durchblicken, dass in allen Sparten auf die Kostenbremse gedrückt werden muss.
Chefwechsel weckt Fantasie
Einer Meldung in der Zeitung „Die Welt“ vom 20. November zufolge will der Aufsichtsrat jedoch an der Drei-Säulen-Strategie festhalten. Gleichzeitig eröffnete der bevorstehende Wechsel an der Konzernspitze Platz für zahlreiche Spekulationen. Wie einst die Finanzinvestoren KKR und Primera mit ihrem Finanzvehikel Lavena, könnte dieses Mal erneut ein Finanzinvestor einsteigen und den Medienkonzern umkrempeln. Zeitweise wurde an der Börse gar über eine komplette Übernahme spekuliert.
Denkbar erscheint dem Zeitungsbericht zufolge auch, dass sich Investoren nur an der Digitalsparte beteiligen und ProSiebenSat.1 auf diese Weise frisches Geld in die Kassen spült, um alte Folgen von Serien wie die Simpsons und „Two and a Half Men“ möglicherweise abzuschalten und in neue Programminhalte zu investieren. Ebelings letzte Bilanzpressekonferenz bei ProSiebenSat.1 rückt immer näher. Einem Bericht im Handelsblatt zufolge wird aktuell der langjährige Rechtsvorstand Conrad Albert als Nachfolger von Ebeling gehandelt. Details über den künftigen Kurs könnten somit in Kürze erfolgen.
Angemessen bewertet
“We want to entertain you” lautet der Slogan von Pro7. Wenngleich vielen Anlegern das Programm derzeit nicht gefällt – viele Analysten erwarten mittelfristig dennoch ein „Happy End“. Schließlich verfügt der Konzern über lukrative Assets. Nach Angaben von Thomson Reuters (Stand: 30.1.2018) wird die Aktie inzwischen mit einem KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) von 14,2 und einer Dividendenrendite von 6,7 bewertet und ist damit günstiger als der Branchendurchschnitt. Weitere Kursrücksetzer sind dennoch nicht ausgeschlossen.
Charttechnischer Ausblick: ProSiebenSat.1 Media
Widerstandsmarken: 30,30/33,70/34,95 Euro
Unterstützungsmarken: 28,20/29,40 Euro
Die Aktie von ProSiebenSat.1 Media hat sich nach einem langfristigen Abwärtstrend etwas gefangen und notiert nun im Bereich des Oktoberhochs von EUR 30,30. Unterstützung findet die Aktie bei EUR 29,40. Solange diese Level hält besteht die Chance auf einen Ausbruch über EUR 30,30 und eine Fortsetzung des Aufwärtstrends bis EUR 33,70/34,95. Kippt die Aktie unter EUR 29,40 droht ein Rücksetzer bis EUR 28,20.
ProSiebenSat.1 Media in EUR; Tageschart (1 Kerze = 1 Tag)
Betrachtungszeitraum: 06.07.2017 – 30.01.2018. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle: tradingdesk.onemarkets.de
ProSiebenSat.1 Media in EUR; Wochenchart (1 Kerze = 1 Woche)
Betrachtungszeitraum: 31.1.2013 – 30.01.2018. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle: tradingdesk.onemarkets.de
Investmentmöglichkeiten
Discount Zertifikat auf die Aktie von ProSiebenSat.1 Media für Spekulationen, dass sich die Aktie seitwärts oder moderat aufwärts bewegt
Basiswert | WKN | Verkaufspreis in Euro | Cap in Euro |
finaler Bewertungstag |
ProSiebenSat.1 | HW4UKD | 24,93 | 26,00 | 21.09.2018 |
ProSiebenSat.1 | HW3H76 | 27,47 | 32,00 | 21.12.2018 |
Quelle: HypoVereinsbank onemarkets; Stand: 30.01.2018; 11:10 Uhr
Tradingmöglichkeiten
Turbo Classic Optionsschein auf die Aktie von ProSiebenSat.1 Media für Spekulationen, dass sich die Aktie aufwärts (Bull) beziehungsweise abwärts (Bear) entwickelt
Basiswert | WKN | Verkaufspreis in Euro | Basispreis in Euro |
Hebel | finaler Bewertungstag |
ProSiebenSat.1 (Call) | HW9HAT | 0,26 | 27,00 | 11,5 | 13.06.2018 |
ProSiebenSat.1 (Put) | HW9JVG | 0,30 | 32,00 | 11,1 | 13.06.2018 |
Quelle: HypoVereinsbank onemarkets; Stand: 30.01.2018; 11:18 Uhr
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Autor: Richard Pfadenhauer