Zinsrückgang belastet Kapitalschutz-Konditionen (DZB Marktmonitor)
Die vergangenen Wochen waren an den Kapitalmärkten geprägt von den deutlich gesunkenen Anleiherenditen. Spätestens nach dem überraschend taubenhaften Statement der amerikanischen Notenbank am Mittwoch sind die Zinssorgen vieler Marktteilnehmer einer Zinseuphorie gewichen. Die Umlaufrendite am deutschen Markt ist seit Mitte Oktober von fast drei Prozent auf aktuell nur noch gut zwei Prozent gefallen. Diese erneute Zinswende hat den DAX zwar auf ein neues Allzeithoch getrieben, der Attraktivität von Kapitalschutzprodukten aber einen Dämpfer verpasst.
Besonders heftig erwischt hat es dabei die mit einem Cap versehenen Papiere, bei denen die gesunkene implizite Volatilität (Vola) an den Aktienmärkten als zusätzlicher Belastungsfaktor hinzukommt. Bei dem vierjährigen Muster-Cap-Garanten auf den Euro Stoxx 50 lag die Partizipationsgrenze bei den von den Emittenten am Freitag übermittelten Indikationen im Schnitt nur noch bei gut 143 Prozent, nachdem hier im Vormonat fast 166 Prozent möglich waren. Weniger dramatisch sieht es bei Strukturen mit herabgesetztem Schutzniveau aus, die etwas schwächer auf veränderte Zinsvorgaben reagieren. Bei dem Garanten mit 90 Prozent Kapitalschutz hat sich die mögliche Teilhabe an steigenden Kursen von 119,3 Prozent im Hoch nur auf 113 Prozent reduziert.
Im Segment der mit einem Risikopuffer ausgestatteten Produkte sind die Renditechancen ggü. November ebenfalls durchweg gesunken, was sich mit der sinkende Vola erklären lässt. Allerdings ist der Effekt bei etwas längeren Laufzeiten nicht ganz so stark wie der Blick auf den VStoxx (auf ein Mehrjahrestief gesunken) vermuten lässt. Trotzdem sind die Konditionen der Express-Strukturen auf den Euro Stoxx 50 auf den niedrigsten Stand seit dem Start unserer Abfrage im Februar gefallen. Die durchschnittliche Jahresprämie des Muster-Express Plus liegt nach einem Jahreshoch bei 8,3 Prozent momentan nur noch bei 7,2 Prozent.