06.07.2023 06:55

China und Fed verderben Anlegern Laune

Neue Runde im Handelsstreit


Der Ton im Handelsstreit zwischen China und den USA hat sich massiv verschärft. Gemäß dem einflussreichen Regierungsberater Wei Jianguo sind die von China angekündigten Exportkontrollen für bestimmte, zur Chipproduktion notwendigen Rohstoffe, ein „gut durchdachter harter Schlag" und „erst der Anfang". Jene gelten als Reaktion auf die von den USA ausgehenden Beschränkungen gegenüber dem chinesischen Hochtechnologiesektor.

Erstmals wieder negativ


Die Produzentenpreise in der Eurozone sind im Jahresvergleich gemäß Eurostat erstmals wieder gesunken und lagen dabei in diesem Mai um 1,5% unterhalb des Niveaus vom Mai 2022. Vor einem knappen Jahr hatte die Teuerung in der Spitze noch oberhalb von 40% gelegen.

Jetzt auch die Dienstleistungen


Verglichen mit den zu Wochenbeginn vermeldeten schwachen Einkaufsmanagerindizes zum Verarbeitenden Gewerbe hielten sich ihre Pendants zum Dienstleistungssektor sowohl im Reich der Mitte als auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten bislang noch wacker. Nun scheint die konjunkturelle Schwäche jedoch auch auf den Dienstleistungssektor überzuschwappen. Für China sank der Caixin-Index hierfür nämlich von 57,1 Punkte im Mai auf nur noch 53,9 Zähler im Juni. Ob dies auch für die USA gilt, wird der für heute Nachmittag terminierte ISM-Index zeigen. Im Konsens wird hierfür zwar ein leichter Anstieg von 50,3 auf 51,0 Zähler erwartet. Diese Meinung teilen wir allerdings nicht, sondern prognostizieren einen markanten Rückgang auf 48,5 Punkte.

Auftragseingänge im Fokus


Die gestern Nachmittag veröffentlichten Zahlen zu den Auftragseingängen der US-Industrie lagen mit einem Plus von 0,3% im Mai gegenüber April weit unter den Konsenserwartungen (+0,8%). Heute früh stehen jene Zahlen auch für die heimische Industrie auf der Agenda. Während im Konsens erwartet wird, dass die Auftragseingänge im Mai um 2,5% höher lagen als noch im April, sind wir hierfür weitaus skeptischer und prognostizieren lediglich einen Anstieg um 0,3%. Neben den Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen im Euroraum für Mai stehen heute zudem noch Zahlen zur US-Handelsbilanz sowie die vom privaten Arbeitsmarktdienstleister ADP erhobenen Daten zum US-Arbeitsmarkt auf der Agenda. Letztere werfen ein erstes Schlaglicht auf den für Freitag terminierten offiziellen US-Juni-Arbeitsmarktbericht. Zunächst werden sich die Anleger aber erst einmal Gedanken zum gestern veröffentlichten Fed-Protokoll machen. Jenes zeigte schließlich ganz klar zeigte, dass die überwiegende Mehrheit des Gremiums noch höhere Leitzinsen anstrebt als derzeit.


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