Devisen weekly: Powell schwächt Dollar
Das Austauschverhältnis EUR/USD hat eine bewegte Woche hinter sich. Nach der EZB-Zinssitzung vom vergangenen Donnerstag (24.01.) verlor der Euro erst einmal etwas an Wert gegenüber dem US-Dollar und sank auf knapp unter 1,13. Das lag an der Aussage von EZB-Chef Mario Draghi, dass die Konjunkturrisiken für die Eurozone nun abwärts gerichtet sind. Im weiteren Wochenverlauf konnte EUR/USD aber wieder ansteigen, zunächst auf über 1,14. Ausschlaggebend dafür war, dass zum Wochenende der government shutdowm in den USA beendet wurde. Damit ging die Risikoaversion der Marktteilnehmer etwas zurück, was dem Euro zu Gewinnen verhalf. Die Fed-Zinsentscheidung am Mittwoch (30.01.) führte dann zu einem weiteren Anstieg von EUR/USD auf 1,15. Fed-Präsident Jerome Powell zeigte sich auf dem Treffen erstaunlich dovish. Er konstatierte nicht nur, dass die Fed bei ihrem Zinsanhebungskurs in der Nähe des neutralen Zinsniveaus angekommen ist, sondern stellte auch den Abbau der Fed-Bilanzsumme auf ein Niveau vor dem Ausbruch der internationalen Finanzmarktkrise in Frage. Daneben könnte die Fed die Bilanzsumme auch wieder ausweiten, wenn dies nötig sei, so Powell. Damit verfällt die Fed fast schon ein wenig in Panik, auch wenn das konjunkturelle Umfeld sich in den USA immer noch als recht robust erweist. Die noch vorsichtigere Haltung der Fed dürfte dem Euro Unterstützung verleihen. Wir rechnen nur noch mit einer Zinsanhebung der Fed im ersten Halbjahr 2019. Danach dürften ihre Leitzinserhöhungen beendet sein. Die politischen Risiken – Brexit, Handelskonflikt zwischen den USA und China – sollten der Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar aber einen Riegel vorschieben.
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