Lanxess: Spezialchemiehersteller rechnet mit Erholung des Geschäfts
Autor: Charlotte Neugebauer
Werbung. Vor kurzem weckte eine Nachricht von Lanxess mein Interesse – und sicher auch vieler Investoren: „Lanxess rechnet mit Ergebnissteigerung von 10 bis 20 Prozent für das Gesamtjahr 2024“, titelte der Spezialchemiehersteller. Das klingt nach deutlich besseren Zeiten als im vergangenen Jahr, als Umsatz und Gewinn eingebrochen waren. Zeichnet sich hier eine konjunkturelle Erholung ab, von der Lanxess profitiert? Die Sache sollten wir uns mal etwas genauer anschauen …
Zunächst ein kurzer Blick auf Lanxess, denn das Unternehmen hat sich im Laufe der Jahre stark verändert. Aus der ehemaligen Kautschuksparte von Bayer entwickelte sich – vor allem durch Zukäufe – ein Spezialchemiehersteller mit einem gut diversifizierten Produktportfolio. Der Kölner Konzern produziert chemische Zwischenprodukte, Zusatzstoffe und Spezialchemikalien wie zum Beispiel Duft- und Grundstoffe für die Kosmetikindustrie, Desinfektionsmittel, Zusatzstoffe zur Trinkwasseraufbereitung, Farben, Schmierstoffe oder Hochleistungskautschuke. Die Kundschaft sitzt in aller Welt. Rund 43 Prozent des Umsatzes erzielte Lanxess 2023 in Europa, 30 Prozent in Nordamerika und 19 Prozent in Asien. Der Rest entfällt auf Lateinamerika, Afrika und die Nahost-Region.
Zuletzt litt die Chemieindustrie weltweit unter einer schwachen Nachfrage, die Preise gerieten unter Druck, während die Lohn- und Energiekosten stiegen. Lanxess steuerte im vergangenen Jahr mit einem Effizienzprogramm gegen, im laufenden Jahr soll es Einsparungen von 90 Millionen Euro bringen.
2023 war der Umsatz von Lanxess um 17 Prozent auf 6,7 Milliarden Euro eingebrochen, das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) vor Sondereinflüssen sogar noch stärker, nämlich um 45 Prozent auf 512 Millionen Euro. Auch im ersten Quartal 2024 überzeugte die Geschäftsentwicklung nicht. Der Umsatz lag mit 1,6 Milliarden Euro sogar noch um gut 15 Prozent unter dem Vorjahresquartal, das EBITDA vor Sondereinflüssen schrumpfte um knapp 47 Prozent auf 101 Millionen Euro.
Allerdings zeichnet sich ein Aufwärtstrend gegenüber dem vierten Quartal 2023 ab, weshalb Lanxess damit rechnet, dass die Chemieindustrie die konjunkturelle Talsohle erreicht hat. Das Management rechnet mit einem angespannten Jahr 2024 und konstatiert, die Nachfrage weltweit sei noch nicht auf ein normales Niveau zurückgekehrt. In einigen Bereichen entwickelt sich das Geschäft jedoch besonders gut. So legte das EBITDA vor Sondereinflüssen im Segment Advanced Intermediates, in dem das Basis- und Feinchemikaliengeschäft gebündelt sind, von Januar bis März 2024 um 54 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu.
Das gibt Anlass zur Hoffnung, doch um die hochgesteckten Ziele von 10 bis 20 Prozent Ergebnissteigerung erfüllen zu können, muss sich das Geschäft in der zweiten Jahreshälfte deutlich beleben. Vor diesem Hintergrund und der Tatsache, dass die Dividende für 2023 von 1,05 Euro auf 0,10 Euro gesenkt wurde, können Anlegende anstelle der Aktie auch unsere neue Lanxess-Aktienanleihe in Betracht ziehen. Bei dieser reduzieren der feste Zinskupon sowie ein großzügiger Puffer das Risiko im Vergleich zur Aktie. Denn im Falle eines Kursrückschlags kann der Zinskupon Verluste abfedern und der Risikopuffer einen niedrigeren Einstandspreis ermöglichen.
6,2 Prozent Zinsen bei 30 Prozent Risikopuffer
Die DekaBank 6,20 % Lanxess Aktienanleihe 06/2025 (WKN DK1BU0) zahlt zur Fälligkeit nach einem Jahr einen festen Zins in Höhe von 6,2 Prozent p.a. bezogen auf den Nennbetrag von 1.000 Euro. Das heißt, 6,2 Prozent Zinsen gibt es auf jeden Fall. Damit aber die Rückzahlung zum Nennbetrag erfolgt, muss der Schlusskurs der Lanxess-Aktie am Bewertungstag (12.06.2025) mindestens 70 Prozent des Startwerts betragen. Startwert ist der Schlusskurs am Ende der Zeichnungsfrist, am 17.06.2024. Damit bietet die Aktienanleihe einen Risikopuffer von 30 Prozent.
Liegt der Schlusskurs der Lanxess-Aktie jedoch darunter, drohen Verluste bei der Rückzahlung. In diesem Fall wird nicht der Nennbetrag von 1.000 Euro ausgezahlt. Anlegende erhalten stattdessen Lanxess-Aktien – dabei zahlen sie den Basispreis von 70 Prozent des Startwerts, wobei der Gegenwert der Aktie zu diesem Zeitpunkt geringer ist. Zudem sollten Sie bedenken, dass eine Aktienanleihe wie jede Schuldverschreibung insgesamt dem Emittentenrisiko unterliegt. Im Klartext heißt das, dass im Falle einer Zahlungsunfähigkeit der DekaBank Verluste bis hin zum Totalverlust des investierten Betrags drohen.
Die Zeichnung läuft vom 27.05.2024 bis 17.06.2024 (10 Uhr), vorbehaltlich einer Verlängerung oder Verkürzung.
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Charlotte Neugebauer ist Leiterin Zertifikate & Produktvermarktung bei der DekaBank.