Mercedes-Gewinnwarnung nach DAX-Rekord
Verzögerter Jubel über den Jumbo-Zinsschritt der US-Notenbank
50 Basispunkte! Der Jumbo-Zinsschritt der US-Notenbank am Mittwochabend löste nach anfänglichem Zögern kräftige Kurszuwächse an den Aktienmärkten aus. Sowohl der DAX als auch der S&P 500 erreichten neue Allzeithochs. Der DAX überwand nach einem Tagesplus von 1,6 % erstmals die Marke von 19.000 Punkten. Fed-Chef Powell ist es offenbar gelungen, die Märkte zu überzeugen. Der große Zinsschritt bedeutet demnach nicht, dass eine Rezession droht, die mit Vehemenz verhindert werden soll. In einem Rezessionsszenario wären herbe Kursverluste an den Aktienmärkten wohl nicht zu vermeiden. Die Lesart der Märkte nach den Powell-Kommentaren lautet vielmehr: Die US-Notenbank begegnet Schwächeanzeichen der US-Wirtschaft vorsorglich, ohne die Preisstabilität zu gefährden. Somit bleibt das "Soft-Landing"-Narrativ für die USA erst einmal gültig. Die Renditen von Staatsanleihen legten wie schon am Vortag zu.
Bank of Japan und Bank of Eng-land lassen Leitzinsen unverändert
Nach der Fed stehen standen gestern weitere Zinsentscheide auf der Agenda. Die Norges Bank, die Bank of England sowie die türkische Zentralbank ließen ihre jeweiligen Leitzinsen wie erwartet unverändert. Heute früh gesellte sich die Bank of Japan hinzu. Sie beließ den Leitzins bei 0,25 %. Zwar sind die japanischen Währungshüter als einzige Ausreißer in den großen Währungsräumen grundsätzlich im Zinserhöhungs-Modus. Bis Dezember werden sie wohl nicht mehr an der Zinsschraube drehen. Sie haben kein Interesse daran, dass der Yen schnell weiter aufwertet, um der Konjunktur nicht zu schaden.
Negative Nachrichten aus dem Automobilsektor reißen nicht ab
Die Automobilverkäufe in Europa sind im August in Europa im Vergleich zum Vorjahr um 18,3 % eingebrochen. Dies teilte der Verband der europäischen Automobilhersteller gestern mit. Besonders schwach entwickelten sich die gesamten Absatzzahlen in den beiden größten Automobilmärkten Frankreich (-24,3 %) und Deutschland (-27,8 %). Vor allem die Nachfrage nach Elektroautos brach förmlich ein: 44 % weniger E-Autos wurden verkauft. Ihr Marktanteil reduzierte sich von 21 % auf 14,4 %. Nach Börsenschluss setzte sich der negative Newsflow fort: Mercedes-Benz reduzierte überraschend seine Gewinnziele. Nun erwartet der Stuttgarter Konzern eine Umsatzrendite im Pkw-Geschäft von 7,5 % bis 8,5 %, bislang war man von 10 % bis 11 % ausgegangen. Vor allem die hartnäckige Flaute auf dem chinesischen Markt belastet. Nach Volkswagen und BMW kriselt es nun auch beim dritten großen deutschen Autokonzern. Eine Fortsetzung der Rekordjagd beim DAX erscheint vor dem Hintergrund der schwachen Verfassung des bedeutenden Automobilsektors nur schwer vorstellbar. Die heutigen Indikationen deuten auf einen schwächeren Start in den Handelstag hin. Am Nachmittag werden neue Daten zum US-Verbrauchervertrauen veröffentlicht.
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