07.08.2023 07:25

EZB, Fed & Co. ggf. noch nicht am Zinshoch

US-Arbeitsmarkt: Abkühlung voraus?


Zum Einstieg in das vergangene Wochenende berichtete das US-Arbeitsministerium, dass die US-Volkswirtschaft im Juli außerhalb der Landwirtschaft netto 187 Tsd. neue Jobs geschaffen hatte. Der Wert lag zwar etwas unterhalb der Konsensprognose. Bei alledem dürften die zugehörigen „Flüsterschätzungen“ höher gelegen haben. Immerhin hatte der ADP-Bericht zwei Tage zuvor einmal mehr alle Erwartungen weit übertroffen. Am US-Arbeitsmarkt kristallisiert sich im Trend eine Abschwächung heraus: überfällig angesichts der zurückliegenden Leitzinsanhebungen der Fed. Nach unserer Ansicht ist bei den US-Leitzinsen im laufenden Zyklus das Ende der Fahnenstange erreicht. Ein Blick auf die Rentenmarktkurse vergangenen Freitag zeigt: Die Händlerinnen und Händler sehen die Lage ähnlich. Die Rendite der zehnjährigen US-Treasuries fiel im Tagesverlauf von rund 4,20% auf knapp 4,05%. Am Samstag dann meldete sich US-Notenbankdirektorin und FOMC-Mitglied Michelle Bowman zu Wort. Nach ihrer Einschätzung ist der US-Zinsgipfel im laufenden Zyklus noch nicht erreicht. Weitere Zinserhöhungen – im Plural (!) – seien notwendig, um die Inflation auf die Zielmarke der Fed zu bringen. Tatsächlich geht zwar in den Vereinigten Staaten die Inflationsrate, von oben kommend, in Richtung 2%. Aber: Auf dem Weg dorthin kann sehr wohl noch viel passieren – und viel schiefgehen!

Heute: deutsche Industrieproduktion vom Juni


Am vergangenen Freitag wurden in Deutschland die Auftragseingänge der hiesigen Industrie vom Juni gemeldet. Es gab ein Plus von 7,0% im direkten Monatsvergleich: eine faustdicke Überraschung auf der Oberseite. Mag diese Zahl auch massiv von einem einzigen Großauftrag im Fahrzeugbau aufgebläht sein: Auch Großaufträge sind Aufträge. Heute folgen, dem Kalenderturnus folgend, die Zahlen zur deutschen Industrieproduktion für Juni. Der Expertenkonsens erwartet einen Rückgang um gut ein halbes Prozent; wir sehen ein Minus von knapp einem Dreiviertel Prozent. Eine Überraschung am oberen Rand – und schon würden die Wertpapierhändlerinnen und -händler wieder zittern. Dieser Tage heißt es immer wieder aufs Neue: Gute Konjunkturnachrichten sind schlecht für die Finanzmärkte und umgekehrt.


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