Finanzmärkte: Die Hoffnung stirbt zuletzt

EU-Kommission legt skeptische Inflationsprognose vor; …


Gestern veröffentlichte die EU-Kommission ihre neueste ökonomische Vorausschau, primär für die EU-Staaten. Wie Vize-Kommissionspräsident Dombrovskis erläuterte, erwartet die volkswirtschaftliche Prognoseeinheit der Kommission für den Euroraum nunmehr für 2023 einen Zuwachs der gesamtwirtschaftlichen Leistung von 0,8%. 2024 soll es ein Plus von 1,3% werden. Die Zahlen sind abwärts korrigiert worden, näher heran an unsere LBBW-Prognosewerte. Krass fällt die Ähnlichkeit zu unserer Sicht im Falle der BIP-Zahlen für Deutschland ins Auge. Für 2023 erwartet die Kommission ein Minus von 0,4%; wir sehen eine -0,5%. Für 2024 schreibt Brüssel +1,1% auf die Tafel, wir +1,0%. Für beide Jahre revidierte die Kommission um jeweils drei Zehntel abwärts. Für die EZB bedeutsam: Die Kommission sieht die Inflation für 2024 bei 2,9%, weit oberhalb der angestrebten 2,0%.

… Finanzmärkte wetten trotzdem auf eine wohlwollende Geldpolitik

Die verhaltene, in Teilen skeptische Zukunftssicht der Kommission bekümmerte die Finanzmärkte gestern nicht. Die führenden Aktienindizes begannen die neue Handelswoche mit Zugewinnen. Der DAX kam um 0,4% voran, der S&P 500 um 0,7%. Damit im Zusammenhang stehend: Der Euro wertete gegenüber dem „Greenback“ um knapp einen halben US-Cent auf, bevor er dann hiervon wieder etwas abgab. Der Preis für ein Fass Rohöl der Sorte Brent beendete den Handelstag, auf Schlusskursbasis, auf einem neuen Jahreshoch. Die erreichten Finanzmarktbewertungen enthalten zu einem Gutteil Hoffnungen auf die kommenden Tage. Zum einen richtet sich diese Hoffnung an die EZB: Auf dass diese am Donnerstag ihre Leitzinsen nicht weiter erhöhe! Zum anderen gehen die Aspirationen in Richtung US-Inflation morgen: Eine gedämpfte Teuerung per August mag die Fed von weiteren Leitzinsanhebungen abhalten. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Das Kalenderblatt mit den Konjunkturdaten zeigt für den heutigen Handelstag speziell die Ergebnisse der ZEW-Umfrage für Deutschland für den laufenden Monat. Die Spatzen pfeifen es von den Dächern: Der ZEW-Index dürfte, tief in negativem Terrain, neuerlich nachgeben.



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