11.08.2023 06:54

Verlangsamter Rückgang der Hauspreise

US-Inflation wie erwartet, aber Anleihe-Auktion enttäuscht


Die gestern veröffentlichten US-Inflationsdaten entsprachen mit einem Anstieg von 0,2 % im Vergleich zum Vormonat den Erwartungen. Dies gilt auch für die um Energie und Nahrungsmittel bereinigte Kernrate. Die Daten stehen u.E. im Einklang mit unserer Erwartung, dass der Zinserhöhungskurs der US-Notenbank am Ende der Fahnenstange angekommen ist. Für das erste Halbjahr 2024 sehen wir bereits Leitzinssenkungen voraus. An den Finanzmärkten riefen die Inflationsdaten nur ein kurzes Zucken hervor. Etwas tiefere Spuren hinterließ die schleppend verlaufende Auktion von US-Staatsanleihen mit 30-jähriger Laufzeit am späteren Abend. Nachdem die US-Anleiherenditen am Nachmittag noch ein Wochentief markiert hatten, schlossen sie schließlich nahe ihrer Wochenhöchststände. Die hoffnungsvoll in den Tag gestarteten US-Aktienmärkte gaben im Tagesverlauf ihre Gewinne fast vollständig wieder ab. Die europäischen Aktienmärkte dürften heute früh im Minus starten.

Deutscher Immobilienmarkt weiter im Korrekturmodus


Der Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) weist für das zweite Quartal eine Verlangsamung des Preisrückgangs bei Wohnimmobilien Deutschland aus. Dies gilt vor allem für selbstgenutztes Wohneigentum, für das nur noch ein Rückgang im Vergleich zum Vorquartal von 0,4 % festgestellt wurde nach einem Minus von 2,4 % im ersten Quartal. Bei Mehrfamilienhäusern bleiben die Anzeichen für eine Bodenbildung hingegen noch sehr vage: Hier fielen die Preise in Q2 um 1,4 % nach -1,7 % in Q1. Die stabilere Entwicklung bei den Preisen für selbstgenutztes Wohneigentum ist aus unserer Sicht plausibel. Während die gestiegenen Zinsen Wohnimmobilien als Kapitalanlage auf dem bisherigen Preisniveau weitgehend unattraktiv machten, spielen bei der Selbstnutzung einer Immobilie eine Reihe weiterer Faktoren eine wichtige Rolle, nicht zuletzt die Entwicklung der Mieten. Die stiegen weiter an, allerdings ebenfalls mit etwas gedrosseltem Tempo. Im zweiten Quartal legten die Neuvertragsmieten laut vdp um 0,9 % zu nach einem Plus von 1,7 % im Vorquartal. Die Jahreswachstumsrate der Neuvertragsmieten ging damit von 7,4 % auf immer noch stolze 6,2 % zurück. Keine einfache Zeit für Wohnungssuchende. Dass es in den USA noch schlechter aussieht, ist da sicherlich kein Trost: Laut Inflationsbericht legten hier die Mieten im Juli um 7,7 % im Jahresvergleich zu – für den gesamten Bestand wohlgemerkt, nicht nur für neue Mietverträge. Hinsichtlich der Preisentwicklung von Wohnimmobilien in Deutschland rechnen wir für die kommenden Quartale noch mit weiteren leichten Rückgängen.

Heute: US-Verbrauchervertrauen


Seitens der heute zur Veröffentlichung anstehenden Konjunkturdaten dürfte am ehesten der Verbrauchervertrauensindex der Uni Michigan marktbewegendes Potenzial besitzen. Wir sind leicht optimistischer gestimmt als der Analysten-Konsens. Die Schweiz vermeldete gestern Nachmittag, dass ein Güterzug im Gotthard-Tunnel entgleist sei. Der Schaden sei beträchtlich. Mindestens bis einschließlich 16. August bleibe die Strecke für den Güter- und Personenverkehr gesperrt.


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