13.07.2023 02:14

ZEW Konjunkturerwartung erneut gefallen

EW Konjunkturerwartungen enttäuschen


Der ZEW Index, das Barometer zur Einschätzung der Konjunktur in den nächsten sechs Monaten, fiel um 6,2 auf minus 14,7 Punkte und lag somit deutlich unter der Konsensprognose von -10,5 Punkten. Damit ist der Index seit drei Monaten im negativen Bereich. Zugleich ist dies der schlechteste Wert seit Dezember 2022. Die Einschätzung der aktuellen Lage ist dagegen etwas besser als erwartet. Mit -59,5 Punkten lag sie leicht unter dem prognostizierten Wert von -60,0 Punkten. Die Lage ist also noch schlechter als zuvor und die Erwartungen haben sich weiter eingetrübt. Mehr negative Stimmung geht kaum.

US-Verbraucherpreise im Fokus


Heute um 14:30 Uhr stehen die Zahlen für die Preise im Juni auf der Agenda. Auf den ersten Blick werden die Konsumentenpreisdaten vermutlich Argumente für eine Verlängerung der im Juni beschlossenen Zinspause liefern. Letzteres gilt mit Blick auf die Headline-Inflation, welche u.E. im Vorjahresvergleich in den Bereich von 3 % gedrückt werden dürfte. Die Entwicklung der Kerninflation beansprucht allerdings einmal mehr den höheren Stellenwert – sowohl aus geldpolitischer Sicht als auch hinsichtlich der Reaktion der Finanzmärkte. Während die Jahresrate bei der Kerninflation dank negativer Basiseffekte gleichfalls nach unten gedrückt werden dürfte, besitzt die Monatsveränderungsrate das Potenzial, wichtige Impulse zu setzen. In den vergangenen sechs Monaten lag die Kernrate stabil bei 0,4 % (M/M). Eine Abweichung nach unten wäre somit eine wichtige Indikation dafür, dass sich Disinflationstendenzen auf breiterer Front durchzusetzen beginnen. Eine Trendbestätigung bei der Kernrate würde demgegenüber noch bestehende Zweifel an einer Fed-Zinserhöhung Ende Juli endgültig ausräumen. Um 15:45 Uhr erwarten wir eine Lageeinschätzung der EZB und 20:00 Uhr öffnet die amerikanische Notenbank Fed die Zusammenfassung der zwölf regionalen Zentralbanken der USA über die wirtschaftlichen Bedingungen in ihrer Region, das sogenannten „Beige Book“.

Erdgaspreise schwanken stark


Die Preise für Erdgas an der niederländischen Börse TTF sind derzeit sehr volatil. Aktuell notiert der Preis 29,23 Euro und liegt knapp 30 % über den Tiefständen von Anfang Juni. Grund hierfür sind zum einen, dass die Wartungsarbeiten am größten norwegischen Erdgasfeld nicht termingerecht abgeschlossen werden konnten und somit eine Verlängerung vermeldet werden musste. Zum anderen stockt derzeit der Import von verflüssigtem Erdgas (LNG) aus den USA. Weiter preistreibend sind die niedrigen Flusspegel infolge der Trockenheit. Da hierdurch der Stromproduktion nicht genügend Kühlwasser zur Verfügung steht, muss wieder vermehrt auf Erdgas zurückgegriffen werden. Mit dem baldigen Ende der Reparatur- und Wartungsarbeiten an einigen US-Verladeterminals dürften die Exporte von LNG wieder deutlich Fahrt aufnehmen. Weiterhin sollte auch der hohe Füllstand von 78 % der Erdgasspeicher Westeuropas den Anstieg der Erdgaspreise ausbremsen können.


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