ifo-Index mit viertem Rückgang in Folge?

Neues aus Jackson Hole?


Am heutigen Nachmittag bzw. Abend stehen Reden von Fed-Chef Jerome Powell und EZB-Chefin Christine Lagarde beim Notenbank-Treffen in Jackson Hole an. Die Finanzmärkte erhoffen sich einen Fingerzeig, wie es mit der Zinspolitik weitergeht. Die Rede von Powell ist für 16:05 Uhr angesetzt. Zuletzt hatte der Fed-Chef gesagt, bei der nächsten Sitzung der US-Notenbank sei sowohl eine weitere Zinsanhebung als auch eine Zinspause möglich. Die Fed verkündet ihren Zinsentscheid am 21. September. Im letzten Jahr hatte Powell das Forum in Jackson Hole genutzt, um einen langen Kampf gegen die Inflation auszurufen. EZB-Chefin Christine Lagarde spricht um 21:00 Uhr. Bislang hat es Lagarde offen gelassen, ob die EZB bei der nächsten Zinssitzung am 14. September zum zehnten Mal in Folge seit Sommer 2022 die Zinsschrauben weiter anziehen oder aber eine Zinspause einlegen wird. Beides sei möglich, hatte Lagarde Ende Juli gesagt. Nur eine Zinssenkung schloss sie aus.

Angebotsdefizit am Ölmarkt


Die Ölförderung in den USA hat im August überraschend um 0,6 Mio. Barrel pro Tag (mbpd) auf 12,8 mbpd zugelegt. Ob diese Entwicklung jedoch nachhaltig ist, bleibt abzuwarten. Immerhin ist die Anzahl der aktiven Bohrlöcher in den USA zuletzt weiter abgesunken und liegt im laufenden Jahr mit mehr als 16 % im Minus! Saudi-Arabien hat bereits angekündigt, seine freiwillige Förderkürzung von 1 mbpd nach Juli und August auch im September fortzusetzen! Im laufenden Quartal dürfte dies zu einem Angebotsdefizit am Ölmarkt von etwa 1,5 mbpd führen. Das bedeutet: die relativ hohen Ölpreise werden uns zunächst noch weiter begleiten! Per Ende 2023 rechnen wir unverändert mit Brentpreisen von 80 US-Dollar pro Barrel.

Heute im Fokus: ifo-Index


Von konjunktureller Seite könnte es heute um 10:00 Uhr interessant werden, wenn der ifo-Index veröffentlicht wird. Das ifo-Geschäftsklima steht im August nach unserer Prognose vor seinem vierten Rückgang in Folge. Nach einem Index-Stand von 87,3 im Juli dürfte der August-Wert auf 86,5 zurückgehen. Die ZEW-Konjunkturerwartungen haben sich zwar leicht aufgehellt, was auch beim ifo-Index Hoffnungen auf eine Bodenbildung weckt. Da sich jedoch die ZEW-Lageeinschätzung stärker als erwartet eingetrübt hat, bleiben die Vorzeichen in der Gesamtschau nach unten gerichtet. Für die ifo-Lage erwarten wir ein Minus um 1,3 Punkte auf 90,0. Die Erwartungen dürften sich um 0,4 Zähler auf einen Index-Stand von 83,1 ermäßigen.


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